Die Figuren sind sicher älter als die moderne Kirche. Lange Zeit waren die in einer Unterkunft, die einem Stadttor ähnelte. Vor etwa 8 Jahren bauten nach drängen des Pfarrers einige Männer aus der Gemeinde ein neues Gebäude. Dieser großzügige Stall war im westfälischen Fachwerk gestaltet. Leider hat dieser nicht lange gehalten, denn durch aufwändige Renovierungsarbeiten der Kirche vor zwei Jahren gab es auch viel Räumerei im Kirchenkeller, wo der Stall gelagert wurde. Dabei wurde er so stark beschädigt, dass er nicht mehr zu gebrauchen war. Die gleichen aktiven Männer, die schon den beschädigten Stall gebaut hatten, wurden noch mal kreativ. Nun Ist der Stall eher eine Höhle und damit vielleicht auch eher in der Zeit vor 2000 Jahren. Theologisch ist da auch eine Spur. Könnte man aus dieser Krippenhöhle doch ohne viel zu verändern auch eine Grabhöhle machen.

Es gibt noch eine Anekdote zu dieser Krippe. Vor etwa 15 Jahren war die katholischen Kirche in Bünde tagsüber für Besucher immer offen. Leider hatten wir manches mal Vandalismus. So auch an einem Sonntag Anfang Januar. Als man abends die Kirche abschließen wollte, hatte jemand oder mehrere Personen in der Kirche gewütet. Alle Krippenfiguren lagen auf einem großen Haufen und von der Krippenlandschaft war wenig übrig. Doch das Schlimmste. Das Jesuskind in der Krippe war verschwunden. Auch einige Aufrufe in der Zeitung blieben vergebens. Aber genauso groß wie die Traurigkeit über das verlorene Kind war die Freude, als man beim Abbau der Krippenlandschaft unter einem Podest die verloren geglaubte Figur wiederfand. Vielleicht hatte man das Kind dort versteckt und schlimmeres vermieden.

Manches weis man erst zu schätzen, wenn es fehlt.